Exkursion der 10. Klassen nach Straßburg und ins Elsass
Exkursion der 10. Klassen des GSG
Bereits das dritte Mal hat Ende September 2025 die Exkursion unserer 10. Klassen ins Elsass stattgefunden. Dieses Mal stand die Fahrt ganz im Zeichen von Erinnerungskultur, Friedens- und Demokratiebildung.
Stationen
- Besuch der Gedenkstätte auf dem „Menschenfresserberg“ (=Hartmannswillerkopf, Soldatenfriedhof und Schlachtfeld aus dem Ersten Weltkrieg)
- Besuch des Europaparlaments in Strasbourg mit Führung
- Besuch der Europastadt Strasbourg mit Münsterbesichtigung
- Besuch des ehemaligen Konzentrationslagers Natzweiler-Struthof mit gegenseitiger Führung
O-Töne
Hartmannswillerkopf
„…Durch die alten Schützengräben zu laufen ist sehr beeindruckend, weil man sich vorstellt, dass an diesem Ort Menschen gekämpft haben und massenhaft gestorben sind…“ (Lilian)
Am Hartmannsweilerkopf habe ich gelernt, wie nah Geschichte und Leid beieinander liegen. Besonders bewegt hat mich, wie still der Ort heute ist, obwohl er einst so laut […] war.“ (Laith)
Europäisches Parlament
„Ich fand die Exkursion zum Europäischen Parlament echt spannend, weil ich dort Dinge gelernt habe, die man im Unterricht so nicht mitbekommt. Besonders interessant war der Plenarsaal, das hat mir nochmal gezeigt, wie wichtig das Thema Europa ist und was für eine Kraft die EU auch international haben könnte.“ (Michael)
„Mich hat fasziniert zu sehen, wie die Abgeordneten arbeiten. Außerdem fand ich die die moderne und symbolische Architektur toll…“ (Paul)
Ehemaliges KZ Natzweiler-Struthof
„Obwohl das [KZ] heute ein Ort des Friedens ist, konnte man gut erkennen, mit wieviel Leid dieser Ort früher verbunden war. Ich fand diese Exkursion sehr lehrreich und finde es wichtig, dass die Vergangenheit nicht in Vergessenheit gerät.“ (Kayra)
„Allein die Vorstellung, dass Menschen in [Natzweiler] arbeiten und leben mussten, ist unglaublich. [Man spürt] das Leid, welches in diesem Ort eingebrannt ist.“ (Miran)
„Im KZ Natzweiler-Stuthof hat mich besonders getroffen, in welchem Luxus die Offiziere neben all dem Leid lebten, ohne sich der Grausamkeit ihrer Taten bewusst zu sein oder Reue zu empfinden und sogar ihre Pflanzen mit der Asche der Toten düngten.“ (Mara)
„…So einen Ort [Natzweiler-Struthof] zu besuchen, ist sehr wichtig, da man sich das im Alltag so nicht vorstellen kann…“ (Leon)
„Das Konzentrationslager hat mich sehr bewegt. Überall auf dem Gelände konnte man Hinweise auf die Opfer finden. Besonders waren die Geschichten von einzelnen Häftlingen, da einem stärker bewusstwurde, dass hinter jedem einzelnen Toten ein ganzes Leben steckt“. (Jola)
„…Den Galgen zu sehen, an den unschuldige Menschen ihr Leben wegen einer falschen und längst vergangenen Ideologie lassen mussten, ist nicht in Worte zu fassen.“ (Raman)
Bilder von der Exkursion nach Straßburg und ins Elsass
Ausgewählte Tagesberichte
TAG 1 – Hartmannswillerkopf
Der “menschenfressende” Hartmannsweiler Kopf
„Am ersten Tag waren wir auf dem Hartmannsweilerkopf. Zuerst haben wir das vordere Museum besucht und uns alte Fotos, Ausstellungsstücke und verschiedene Filme angeschaut, die leider auf Französisch mit deutschem Untertitel waren. Danach sind wir hoch auf den Berg gestiegen.
Gleich hinter dem Tor sah man so einige Zahlen auf Tabellen für die gefallenen Soldaten. Es gab Engel mit Schwertern im Boden, die für Frieden stehen, und angepasste Denkmäler für Judentum, Islam und Christentum. Später sind wir so um die 5 Kilometer gelaufen und haben uns die deutschen und französischen Stellungen angeschaut, die überraschenderweise sehr nahe beieinander waren, eine der Eigenschaften des HWK.
Oben stand ein riesiges Kreuz, dass weiß und rot leuchtete (Farben für den Krieg stehend) für die Gefallenen. Ich fand es spannend, wie viel vom Original noch erhalten ist, wie schmal die Gräben und Unterkünfte waren, und war beeindruckt, wie gut unser Guide alles erklärt hat, obwohl er tatsächlich Franzose war. Den Besuch kann ich auf jeden Fall empfehlen, ein echtes Phänomen.“
Michael
TAG 2 – Europaparlament und Strasbourg
Unser Besuch im Europäischen Parlament
„Unser Besuch im Europäischen Parlament am 30.09.25 war sehr spannend und interessant. Wir hatten die Gelegenheit, das Europäische Parlament kennenzulernen und mehr darüber zu erfahren, wie in Europa wichtige Entscheidungen getroffen werden. Während unseres Besuchs konnten wir sehen, wie die Abgeordneten zusammenarbeiten und welche Aufgaben sie haben, um Europa zu gestalten.
Im Europäischen Parlament haben wir viel über die Arbeit der Abgeordneten gelernt. Sie kommen aus allen Mitgliedsländern der EU und vertreten die Interessen der Menschen aus ihren Ländern. Gemeinsam diskutieren und entscheiden sie über neue Gesetze, die für alle Länder in Europa gelten. Wir haben erfahren, dass das Parlament wichtige Aufgaben hat, wie zum Beispiel das Ausarbeiten von Gesetzen, die das Leben der Menschen verbessern sollen. Außerdem kontrollieren die Abgeordneten die Arbeit der Europäischen Kommission und entscheiden darüber, wie das Geld der EU ausgegeben wird. Besonders beeindruckend war der Plenarsaal, in dem die Abgeordneten ihre Sitzungen abhalten. Dort haben wir gesehen, wie lebendig die Diskussionen sind und wie wichtig es ist, dass alle Länder eine Stimme haben. Auch die verschiedenen Sprachen und Kulturen machen das Parlament zu einem besonderen Ort.
Unser Besuch hat uns gezeigt, wie wichtig es ist, dass die Menschen mitbestimmen können. Insgesamt war es eine tolle Erfahrung, das Europäische Parlament von innen zu sehen und zu verstehen, wie Europa zusammenarbeitet.“
Jessica
TAG 3: KZ Natzweiler-Struthof
Natzweiler-Struthof
„Der Besuch im Konzentrationslager Natzweiler-Struthof fand am letzten Tag unserer Exkursion, dem 01.10.2025, statt.
Das Erste, was wir aus dem Busfenster sehen konnten, nachdem wir den Waldweg hochgefahren waren, war der ehemalige Gasthof Struthof. Dieser bestand aus zwei Gebäuden, von denen eines der Gasthof mit den Betten war und das andere von den Nazis als Versuchsraum verwendet wurde. Letzteres betraten wir und sahen die Gaskammer, in der verschiedene Tests an Inhaftierten durchgeführt wurden. Besonders ergriffen hat mich, der Ehering und ein Medaillon mit Fotos der Familie eines dort verstorbenen, die im Nebenraum ausgestellt wurden.
Der zweite Stopp war die Villa mit Pool neben dem Lager, in dem die Offiziere des Lagers lebten. Von dort aus sind wir weiter zum Eingang des Lagers gelaufen, wo man zwar nicht mehr das Originaltor aber dafür die Maschendrahtzäune sehen konnten. Im Lager selbst hat mich besonders der Appellplatz, auf dem noch ein Galgen stand, beeindruckt. Hier konnte man nochmal die Grausamkeit und Willkür, mit der die Gefangenen behandelt wurden, nachempfinden. Auch eine der Barracken, die zu einem Museum umgebaut worden war, in dem von Einzelschicksalen, Menschenversuchen und der gesamten Geschichte des Lagers berichtet wurde hat einen bleibenden Eindruck hinterlassen.
Am schlimmsten war für mich aber die Gefängnisbarracke mit den sogenannten Todeszellen. Das sind winzige Zellen, die ursprünglich als Heizräume genutzt werden sollten, in denen die zum Tode verurteilten Gefangenen für unbestimmte Zeit, ohne Licht, Nahrung und Wärme eingezwängt wurden.
Der Besuch des Konzentrationslagers hat bei mir einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Der ganze Ausflug hat mich sehr bewegt und erschüttert, denn es ist ein gewichtiger Unterschied, von den Taten des NS-Regimes zu hören und die Überreste dieses dunklen Kapitels der deutschen Geschichte direkt zu sehen.“
Mara
Natzweiler – ein Ort des Schreckens
„Am Mittwoch, dem 1. Oktober 2025, besuchte ich gemeinsam mit meiner Klasse und den Nachbarklassen das Konzentrationslager Natzweiler in Frankreich. Es war der dritte und letzte Tag unseres Exkurses.
Bereits morgens fuhren wir los. Nach weniger als zwei Stunden kamen wir an. Schon beim Aussteigen bemerkten wir den deutlichen Temperaturunterschied, unter dem auch die Gefangenen des Konzentrationslagers leiden und arbeiten mussten.
Wir waren in drei Gruppen eingeteilt. Ich war in der Gruppe mit meinen Lehrern, Herrn Jordan und Frau Morneweg.
Schon vom Bus aus sahen wir die ersten Gebäude: links ein Haus, das wie eine Gaststätte aussah, und rechts die ehemalige Gaskammer. Wir waren als zweite Gruppe dran und bekamen die Chance, das Haus von innen zu besichtigen. Es war recht leer, doch kaum waren wir drinnen, sahen wir die Gaskammer. Sie hatte eine Tür aus Metall und ein kleines Fenster zum Hineinschauen.
Zuerst wunderte ich mich, dass keine Duschen zu sehen waren, doch dann erklärten uns die Lehrer, dass dies kein Vernichtungslager war, sondern eines, in dem Menschenversuche durchgeführt wurden zum Beispiel Experimente mit verschiedenen Gasen.
Anschließend liefen wir einen recht steilen Weg hinauf. Er war nicht sehr lang, aber die Stufen waren ungewöhnlich hoch – absichtlich, um die Gefangenen zu quälen. Als wir weitergingen, sahen wir das Haus des ehemaligen Lagerkommandanten. Es war riesig und hatte sogar einen großen Pool. Damals gab es dort auch einen Garten, in dem Obst wuchs doch als Dünger wurde die Asche der verbrannten Opfer verwendet.
Kurz danach kamen wir am Eingang des Lagers an. Wir durften kurz auf die Toilette gehen und dann eintreten.
Zuerst besuchten wir das eigentlich nicht für den Ausflug vorgesehene Museum. Dort konnten wir sehr viel Neues lernen. Ich sah zum Beispiel die Betten der Inhaftierten: In einem Bett, in dem normalerweise eine Person schlafen würde, mussten drei Menschen liegen.
Nach unserem kurzen Aufenthalt im Museum gingen wir weiter. Da es keine deutschen Führungen gab, machten wir unsere eigene. Am Vortag hatten wir noch einmal unsere vorbereiteten Vorträge geübt. Ich hatte das Thema „Die Prügelstrafe“. Jeder trug sein Thema vor, und es funktionierte wirklich gut. Ich war einer der Letzten, aber das störte mich nicht. Wir durften sogar das Krematorium besichtigen.
Als wir mit unserer Führung fertig waren, konnten wir uns auf Bänke setzen und unser Essen essen.
Es war ein sehr spannender und lehrreicher Ausflug, den ich jedem, egal ob jung oder alt, empfehlen würde. Es ist ein sehr wichtiges Thema und wirklich interessant.
Am meisten bewegte mich, welche Qualen die Menschen dort erleiden mussten. Das wurde mir besonders bewusst, als ich mehr über die Experimente und die Bedingungen erfuhr, unter denen sie arbeiten mussten.“
Vincent